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Obermeister Ulrich Kennerknecht ist wieder Stadtrat

"Ein Leuchtturmprojekt war der Bau des Grünen Zentrums in Immenstadt - natürlich in Holzbauweise", sagt Obermeister Kennerknecht. Er ist seit sechs Jahren Stadtrat.

Ulrich Kennerknecht ist selbstständiger Zimmermeister, Obermeister der Zimmerer-Innung Oberallgäu und sitzt seit sechs Jahren im Stadtrat Immenstadt. Ab 1. Mai 2020 ist er dort für eine weitere Wahlperiode Mitglied.

Herr Kennerknecht, warum sind Sie in die Kommunalpolitik eingestiegen?

Ulrich Kennerknecht: In unserem Stadtrat saß überhaupt kein Handwerker mehr – das wollte ich ändern und das war auch meine größte Motivation zu kandidieren.

Wenn Sie zurückschauen: Was waren Ihre größten Erfolge fürs Handwerk?

Ein Leuchtturmprojekt war der Bau des Grünen Zentrums in Immenstadt - natürlich in Holzbauweise. Außerdem sollte in meiner ersten Wahlperiode die Grunderwerbssteuer enorm erhöht werden. Das trifft vor allem Mittelständler. Mit meiner Gruppierung habe ich mich dafür eingesetzt, dass die Erhöhung nicht so massiv ausfällt.

Sie sind auch im Bauausschuss. Wofür setzen Sie sich dort ein?

Wir leben in einer sehr ländlichen Region. Deshalb ist es mir wichtig, dass wir Wohngebiete schaffen, in denen nicht nur Fertighäuser stehen, sondern Häuser mit schönen Fassaden oder tolle Holzhäuser. Außerdem setze ich mich für die Aufstockung von Häusern in Immenstadt ein. Dadurch entsteht dann ein neuer „Bauplatz auf dem Haus“.

Als Zimmermeister im Stadtrat kämpfen Sie auch für Ihren Berufsstand. Inwiefern?

Wenn es gesetzlich möglich ist, schlage ich vor keine Generalausschreibungen bei Bauprojekten zu veröffentlichen, sondern zunächst die örtlichen Handwerksbetriebe anzuschreiben.

Und würden Sie Ihren Berufskollegen empfehlen in die Kommunalpolitik einzusteigen?

Das muss jeder selbst wissen. Einerseits macht es natürlich Spaß in einer Gruppierung/Partei als Team zu arbeiten. Andererseits wird man natürlich in der Öffentlichkeit dafür gewertet, was man als Stadtrat sagt.

Und wie schwer ist es Ihr Ehrenamt mit dem Betrieb zu vereinbaren?

Es nimmt natürlich schon viel Zeit ein. Die Sitzungen sind meistens abends. Aber als Selbstständiger kann ich mir die Arbeitszeit relativ flexibel einteilen und arbeite dann eben am Samstag und Sonntag nach.

Die aktuelle Corona-Krise wird Sie wohl als Stadtrat sehr fordern...

Ja leider! Denn als Kommune werden wir enorme Einbußen bei den Einnahmen haben, unter anderem weil der Tourismus stillsteht und Bürger in Kurzarbeit sind. Die Krise wird uns wohl noch mehrere Jahre beschäftigen. 

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